Die Neuen Wege widmeten im April 2016 ein ganzes Heft der Reformation: Reformation radikal.
Ein ausführliches Gespräch mit dem Reformationshistoriker Hans-Jürgen Goertz, "Überall wurde nach Freiheit gesucht", stellt Luther und Zwingli und die radikale Reformation in erfrischende, grössere Zusammenhänge.
Neue Biografien von Ulrich Zwingli (Peter Opitz) und Thomas Müntzer (Hans-Jürgen Goertz), die im Heft ausführlich besprochen werden, zeigen die Verschränkung theologischer und politischer Aufbrüche auf. Matthias Hui erinnert in einem Beitrag ’des armen manns not zuo bedenken nach dem wort Gottes’. Die Zürcher Reformation auf dem Land: gescheiterte Revolution und vergessene Vorzeichen einer genossenschaftlichen Bürgergesellschaft daran, dass es auch in Zürich nicht nur die städtische Reformation gab, sondern gleichzeitig ein radikalerer Versuch der Umgestaltung von Kirche und Gesellschaft auf dem Land. Der Theologe Ulrich Duchrow schliesslich zeigt, wie das internationale Publikationsprojekt Die Reformation radikalisieren den Impuls der Reformation für heute in der Befreiung aus der Mittäterschaft im herrschenden System sieht.
Willy Spieler rezensiert bereits 2004 das Buch von Hans-Jürgen Goertz: Konrad Grebel. Ein Radikaler in der Zürcher Reformation. Über das notwendige Reformierte Schuldbekenntnis zur Täuferbewegung schreibt Peter Dettwiler 2006. 2014 schreibt Matthias Hui über die Schatten, die Reformationsjubiläen voraus werfen: Wir sind all fry, einer wie der ander. Bereits 1981 verfasst Hans Jörg Fehle einen Beitrag Zum Umgang mit Reformationsjubiläen. Ein Rezeptionsversuch anhand von Leonhard Ragaz. Seine Fragen zum Umgang mit Reformationsgeschichte sind nicht veraltet; seine Darstellung der Faszination und der Kritik der Reformation Zwinglis von Leonhard Ragaz ist hilfreich.
Leonhard Ragaz hat sich immer wieder mit der (Zürcher) Reformation als Grunddatum für seine politische Theologie des Reiches Gottes beschäftigt und in diesem Licht zentrale zeitgenössische Ereignisse und Entwicklungen analysiert – inspirierend!
Die Reformation, 1917
Das Jahr 1525. Auch ein Jubiläum, 1925 (Bauernkrieg)
Das Jahr 1529, 1929. (Zwingli und Luther)
Zwinglis Tod. Rede auf dem Schlachtfeld zu Kappel am Todestag Zwinglis, 1931 (nachgedruckt mit einer Einführung von Willy Spieler1984) (Reformation und Gewalt)
Der Bankrott und die Hilfe. Zur Reformationsfeier, 1937.
1998 kam Huldrych Zwingli in einem Interview in den Neuen Wegensensationellerweise selbst zu Wort: «Ihr nehmt die unverschämtesten Spekulationen des Geldmarkts hin».