Jeanne Pestalozzi, Stiftungsratspräsidentin von Brot für alle, stellt sich im Neue Wege-Gespräch den kritischen Fragen von Esther Gisler Fischer zur Fusion. Josef Estermann hinterfragt «Entwicklung» grundsätzlich, ausgehend von der Organisation Comundo, bei der er verantwortlich ist für Bildung und Grundlagen. Er plädiert für einen Paradigmenwechsel von «Hilfswerken» zu «Solidaritätswerken». Die Ausgabe der Neuen Wege erscheint nicht zufällig jetzt: Die Ökumenische Kampagne von Fastenopfer und Brot für alle läuft bis Ostern auf Hochtouren. Sie zoomt seit fünfzig Jahren mit der Lupe auf brandaktuelle Themen wie das Recht auf Nahrung, auf schmutziges Gold und Kinderarbeit, Verletzung der Menschenrechte durch Rohstoffkonzerne und Zerstörung der Lebensgrundlagen durch Landgrabbing. Die Pionierin Anne-Marie Holenstein analysiert die Entwicklung und Bedeutung der Kampagne. Dass kirchliche Hilfswerke den Bezug zu ihren kirchlichen Wurzeln nicht verlieren dürfen, findet Karl Heuberger. Er beschreibt als Insider, was es für das Gelingen der Fusion braucht. NGOs als Stachel im Fleisch der Wohlstandsgesellschaft haben grosses Potenzial, die Aussenpolitik der Schweiz aufzumischen, wie Markus Mugglin analysiert.
Gute Lektüre!
Laura Lots, Matthias Hui und Geneva Moser
Inhalt
Anne-Marie Holenstein
50 Jahre Ökumenische Kampagne Brot für alle und Fastenopfer
Josef Estermann
«Entwicklungsorganisation» oder Werk weltweiter Solidarität?
Neue Wege-Gespräch mit Jeanne Pestalozzi
«Die Fusion der Hilfswerke ist ein Prozess, der Kreativität und Gelassenheit braucht!»
Karl Heuberger
Neuanfang oder Verlust der Wurzeln?
Markus Mugglin
Einst Hilfswerke – jetzt NGOs
Marilyn Umurungi
Anstoss!: Durch Schreiben eine Stimme finden
Jacqueline Keune
Impuls: Wie lange noch?
Köbi Gantenbein
Lesen: Der Lebensfaden der ersten Pfarrerin
Esther Gisler Fischer
Lesen: Wir sitzen alle im selben Boot!
Matthias Hui
Nadelöhr: Lange Wanderung
ERWÄGUNGEN
Journal 1/2020 der Theologischen Bewegung für Solidarität und Befreiung
Oscar Arnulfo Romero – Lernprozesse: Neue Wege, Kirche zu sein