Neue Wege 1/2.19 Die SP und die Religion

Redaktion Neue Wege, 8. Januar 2019
Neue Wege 1/2.19

Die Nummer 1/2.19 der Zeitschrift Neue Wege ist dem Schwerpunkt «Die SP und die Religion» gewidmet.

"Ich bin Christin weil ich Sozialistin bin, und ich bin Sozialistin, weil ich Christin bin." So einfach und selbstverständlich wie für SP-Nationalrätin Ada Marra ist das längst nicht für alle. Die Juso-Präsidentin Tamara Funiciello ist Feministin und Atheistin. An einem Podium der Neuen Wege im Oktober 2018 sagte sie: "Lehrt uns nicht gerade die Religion, wie sehr man die Macht einer gemeinsamen Utopie und Vision nicht unterschätzen sollte? Glauben kann ein Akt des Widerstandes und der Emanzipation von einem System sein." Zusammen mit Nationalrat Cédric Wermuth sprechen die beiden Frauen im grossen Neue Wege-Gespräch über Sozialismus und Religion. 

Das Verhältnis der SP zur Religion ist in den letzten Monaten in Bewegung geraten. Am Anfang stand eine Tagung der SP Schweiz zur "Rolle des Islams in der Schweiz" vom Juni 2018. Keine einfachen Antworten wurden sichtbar, sondern immer neue Fragen und noch vielfältigere Positionen. Jacqueline Fehr als Zürcher SP-Regierungsrätin ist dabei eine markante Stimme. Die Thematik ist gleichzeitig sehr persönlich und hat gesellschaftspolitische Sprengkraft. Die Debatte steht auch in den Sektionen erst am Anfang. Sie braucht weder vorschnellen Konsens noch Zuschnitt auf wahlkampftaugliche Parolen. Sie braucht Raum. Die Neuen Wege wollen ein Ort dafür sein. 

Am Diskurs zum komplexen Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Religion beteiligen sich in den Neuen Wegen unter anderem Mustafa Atici von den SP MigrantInnen, der Lausanner Politiker Benoît Gaillard von integraUNIVERSELL und der junge Aktivist Fréderic Mader. Von ausserhalb der SP steuern der Historiker Josef Lang sowie der marxistische Theologe Kuno Füssel Grundsatzbeiträge bei.

Die Zeitschrift Neue Wege übrigens ("Religion.Sozialismus.Kritik")ist seit mehr als 100 Jahren an diesem Thema dran! Gerade der Religiöse Sozialismus im 20. Jahrhundert hat das utopische Potenzial gesucht, wie Christoph Ammann aufzeigt. Unter dem Stichwort "Reich Gottes" geht es nicht um institutionalisierte Religion, sondern um das Überschreiten des Bestehenden auf eine andere Welt hin. 

 

Neue Wege-Gespräch mit Tamara Funiciello, Ada Marra und Cédric Wermuth
"An den Glauben der Menschen glauben"

Mustafa Atici
Der religiöse Frieden in einer säkularen Gesellschaft

Neue Wege-Gespräch mit Benoît Gaillard
Gemeinwohl statt Anerkennung einzelner Gemeinschaften

Fréderic Mader
Religionsgemeinschaften, Laizismus und die SP Schweiz

Neue Wege-Texte zwischen 1936 und 2010
Déjà-vu: SP und Religion

Christoph Ammann
Das Reich Gottes im Blick

Josef Lang
Religion im Spannungsfeld: privat – gesellschaftlich – staatlich

Kuno Füssel
Religionskritik, Kapitalismuskritik und die Bibel

Iren Meier
Alltag … in der Türkei: Eines fremden Tages

Regula Renschler
Die sechziger Jahre waren eine aufregende Zeit

Köbi Gantenbein / Ueli Greminger
Landschaft predigen

Geneva Moser
Gefühlsduselei: Jenseits der Identitätspolitik?

Lisa Schmuckli
Lesen: Mittendrin (Monika Stocker: Fünf Jahrzehnte Sozialarbeit)

Kurt Seifert
Lesen: Versuch einer Reformation (Martin Schulze Wessel: Der Prager Frühling)

Matthias Hui
Nadelöhr: Wir gehen! Wir streiken!

 

 

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